Zitruspflanzen richtig düngen:
Am Sonntag, den 18.05.2008 informierte das ARD Magazin "Heim+Garten" über die richtige Düngung von Zitruspflanzen.Die Planta GmbH kreierte dafür, aufbauend auf die Untersuchungen von Herrn Dr. Heinz-Dieter Molitor, einen speziell auf die Bedürfnisse von Zitruspflanzen zugeschnittenen Dünger.Dabei werden 2 Varianten, abhängig von der Wasserhärte unterschieden:
Für weiches Wasser bzw. Regenwasser wird der Ferty Basis Dünger in Kombination mit Ferty Cal verwendet um die Calciumversorgung sicherzustellen.
Bei hartem Wasser wird Planta's Zitruszauber verwendet.
Haben Sie sich schon einmal gewundert, warum Ihre Zitruspflanzen trotz teurem flüssigen Spezialdünger nicht unbedingt gesund aussehen ? Dies könnte an Ihrem Gießwasser liegen. Flüssigdünger können aus technischen Gründen kein Calcium enthalten. Somit müßte eigentlich auf jedem Produkt der Hinweis stehen, das sie für weiches Wasser nicht geeignet sind.Zitruspflanzen jedoch gehören zu den Pflanzenarten, welche einen außerordentlich hohen Calziumbedarf haben und auf eine permanente Zufuhr angewiesen sind. Dies ist ein Ergebnis einer Untersuchung von Dr. Heinz-Dieter Molitor von der Forschungsanstalt Geisenheim."Calcium ist ganz wichtig zum Aufbau der Zellwände und bei Mangel von Calcium äußert sich das unmittelbar an den Pflanzenorganen, die gerade sich voll entwickeln." Dabei seien die Triebspitzen ,Blätter und Früchte betroffen, die nicht vollständig ausgebildet werden.
Junge Blätter, die ständig wieder abgestoßen werden, eines der Indizien , das Kalzium fehlt . Dabei erschöpfen sich die Triebe und sterben schließlich ab. Nach der Blüte gehen außerdem übermäßig viele Fruchtansätze verloren. Hartes und damit calciumreiches Leitungswasser ist also beim Gießen kein Problem. Aber für gesunde Pflanzen braucht man auch den richtigen Dünger! Flüssigdünger seien sehr beliebt, weil sie sich leicht dosieren lassen. Allerdings fehle bei praktisch allen untersuchten Produkten der Hinweis, dass sie für weiches Wasser nicht geeignet sind. Das liegt daran, dass in Flüssigdüngern aus technischen Gründen kein Calcium enthalten sein kann. Außerdem fehle meistens auch Magnesium und bei einigen Produkten auch das Sulfat.
"Ein zweites Problem bei Flüssigdüngern ist der in der Regel viel zu hohe Phosphatgehalt, der dazu führt, dass die Citruspflanze Phosphat in der Wurzel einlagert", sagt Molitor. Auf den Rückseiten der Verpackungen sind die Zusammensetzungen angegeben. Bei einem Blick auf die NPK-Werte (N für Stickstoff, P für Phosphat und K für Kaliumoxid) stellt man regelmäßig fest, dass die Phosphatanteile um eine Vielfaches höher sind als die, welche Molitor als optimal ansieht. In mehrjährigen Untersuchungen ermittelte er folgende Nährstoffverhältnisse, die anzustreben seien: N, P2O5, K2O, MgO und CaO im Verhältnis 1 : 0,1 : 0,8 : 0,1 : 0,7.
N: Stickstoff
P2O5: Phosphat
K2O: Kaliumoxid
MgO: Magnesiumoxid
CaO: Calciumoxid
Zuviel Phosphat
Phosphatüberschüsse reichern sich im Substrat und auch in den Wurzeln an und binden dort in Form von sogenanntem Phytin die Spurenelemente Eisen und Mangan. Ganz offensichtlich haben Citrusgewächse während der Evolution gelernt, geringe Phosphatmengen effektiv zu nutzen, kommen aber mit Überschüssen nur schlecht zurecht. Die Folge: Eisen gelangt nicht dorthin, wo es gebraucht wird, die Blätter werden gelb, wobei aber die Blattadern grün sind. Das also ist Ursache der häufigen Eisenmangelchlorose. Derart gelbes Laub kann das Sonnenlicht nur wenig nutzen. Bisher nahm man an, dass zu hohe pH-Werte solche Chlorosen bei Citrus verursachen, weil sie die Eisenaufnahme in die Wurzeln hemmen. Doch mit den üblichen Citrusdüngern ist dieses Problem zumindest gelöst. Viele Spurenelemente sind heutzutage in Form von sogenannten Chelaten enthalten, so sind sie auch bei höheren pH-Werten verfügbar. Trotzdem gibt es unzufriedenstellende Ergebnisse, da die Phosphatproblematik bei diesen Düngern nicht berücksichtigt wird - sie enthalten im Verhältnis zu viel Phosphat.
Die Recherchen von Ratgeber Heim+Garten veranlassten nun endlich einen Hersteller, Citrusdünger mit besseren, weil niedrigeren Phosphatanteilen anzubieten. Die Variante mit dem Einzeldünger ist für mittelhartes und hartes Wasser konzipiert. "Diese Salzdünger lassen sich auch sehr leicht über Dosierlöffel dosieren. Sie sind optimal auf die Bedürfnisse der Citrusgewächse zusammen gesetzt ", sagt der Wissenschaftler. Für weiches Wasser bis etwa 10 bis 11 Grad deutscher Härte oder Regenwasser solle man dagegen Kalksalpeter nehmen, um den notwendigen Calciumbedarf zu decken. Zusätzlich muss man auch einen Basisdünger verwenden, in dem alles enthalten ist, außer die notwendige Stickstoffmenge. Beides zusammen muss dann entsprechend der Dosierung angewendet werden. Die einzelnen Dünger bietet der Hersteller in jeweiligen 1-kg-Packungen für Beträge zwischen vier und sechs Euro an, was im Vergleich zu Flüssigdüngern recht preiswert ist.
Auf die Wasserhärte achten
Wie hart das Trinkwasser tatsächlich ist, erfährt man telefonisch bei den Wasserwerken oder auf deren Internetseiten. Auch bei mittelhartem Gießwasser kann man den Citruspflanzen gelegentlich Kalksalpeter gönnen. 17 Gramm davon in die Gießkanne geben und fünf Gramm Grunddünger hinterher. Mit 10 Litern Wasser auffüllen - dabei lösen sich die Salze. In der Hauptwachstumszeit sogar zweimal wöchentlich düngen, rät Molitor, und auf genügend Durchfluss achten. Mindestens 20 Prozent der Nährlösung sollte unten wieder hinaus laufen. Dann kann die Citruserde nicht versalzen. Auch im Winter brauchen Citrus Nährstoffe. Hier reicht es aber, einmal im Monat zu düngen.
Wer vorhat, seine Citruspflanzen umzutopfen, sollte für eine gute Dränage mit Kies oder feinem Splitt sorgen. Und in die Kübelerde zu etwa einem Drittel poröses, rötliches Tongranulat (Fachhandel) einmischen, das macht die Erde durchlässiger. Der rötliche Ton hat wegen des Eisengehaltes zusätzlich auch die Eigenschaft, überschüssige Phosphate im Substrat zu binden. Alles nicht so einfach, die Sache mit den Citruspflanzen. Aber mit den Heim+Garten-Tipps sollte endlich Freude an Orangen, Citrus und Kumquats auf heimischen Terrassen einkehren.
Quelle: ARD Magazin "Heim+Garten" vom 18.05.2008 , Dr. Heinz-Dieter Molitor